Dem israelischen Rechtsanwalt und Notar Michael Kempinski ist am 7.Oktober 2019 von der deutschen Botschafterin in Herzliya bei Tel Aviv, Dr. Susanne Wasum-Rainer, das vom Bundespräsidenten verliehene Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht worden. Kempinski hat sich ehrenamtlich in vielfältiger Weise um den Austausch zwischen der Anwaltschaft in Israel und in Deutschland verdient gemacht. Er war u.a. stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Israelisch-Deutschen Juristenvereinigung, Vorsitzender des Ausschusses für den internationalen Austausch mit Österreich und Deutschland und stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Forums der Israelischen Rechtsanwaltskammer.
In der Residenz der Botschafterin fand am 7. Oktober die sehr berührende Übergabe des Bundesverdienstkreuzes am Bande an Michael Kempinski statt.
In ihrer Laudatio würdigte die Botschafterin insbesondere die bleibenden Verdienste Kempinskis zur Förderung der Beziehungen zwischen der israelischen und deutschen Anwaltschaft. Die Botschafterin brachte ihren großen Dank und ihre Bewunderung für den intensiven Einsatz von Michael Kempinski für den regelmäßigen Austausch zwischen Rechtsanwälten in Israel und in Deutschland und für eine enge Kooperation der anwaltlichen Organisationen beider Länder zum Ausdruck. Kempinski sei – so die Botschafterin – ein Brückenbauer, der sich mit Sorgfalt und größtem Engagement für eine stetige Verbesserung der rechtlichen, kulturellen und auch persönlichen Beziehungen zwischen Israel und Deutschland einsetze. Sein Engagement für die Versöhnung und die Verständigung mit Deutschland sei angesichts seiner Familiengeschichte überhaupt nicht selbstverständlich: Seine Eltern hätten zwar die Shoah überlebt, nicht aber viele andere Familienmitglieder.
Auch der Präsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Dr. Ulrich Wessels, bedankte sich sehr bei seinem Freund und Kollegen Michael Kempinski. Die enge Zusammenarbeit zwischen der Israel Bar Association und der Bundesrechtsanwaltskammer – die auch im Freundschaftvertrag von 2006 zwischen den beiden Anwaltsorganisationen zum Ausdruck komme – wäre ohne Michael Kempinski nicht möglich gewesen.
Der Kollege Michael Kempinski erinnerte zu Beginn seiner Dankesrede an seine Großmutter, die im Frühjahr 1944 im Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau ermordet wurde und an seinen Onkel, der im „verlorenen Zug“ aus Bergen-Belsen um’s Leben gekommen ist. 1961 sei er von seiner Mutter mitgenommen worden zum Eichmann-Prozess in Jerusalem. Seine Mutter habe dafür sehr viel Kraft aufbringen müssen. 1968 hätten ihn seine Eltern zu einer „Versöhnungsreise“ mit dem „neuen Deutschland“ mitgenommen, wofür er ihnen bis heute dankbar sei. Diese Ereignisse seien die Basis für seine besonderen persönlichen und warmen Kontakte mit Deutschland und mit den Deutschen.
Michael Kempinski hat den Fragebogen in diesem Kammerton beantwortet.